Montag, 25. März 2024

Rezension: König von Albanien von Andreas Izquierdo

© Dumont Buchverlag

Otto schlägt sich mit seinem Freund Max seit einiger Zeit durch Konstantinopel. Durch Betrügerei verdienen sie sich Geld und halten sich so über Wasser. Eines Tages spitzt sich die politische Lage im Balkan zu und Otto sieht nun seine Chance, König von Albanien zu werden. Otto sieht Prinz Eddine, der eigentlich König von Albanien werden soll, zum verwechseln ähnlich. Aufgrund dessen und mit ganz viel Glück gelingt Otto der Coup und wir dürfen ihn auf ein ganz spannendes Abenteuer mit vielen Hochs und Tiefs begleiten.

Meine persönliche Meinung:

Ich liebe die Bücher von Andreas Izquierdo und habe sie fast alle gelesen. Dem Autor gelingt es immer wieder, mich mit seinen Romanen zu überzeugen und in seinen Bann zu ziehen. „König von Albanien“ habe ich irgendwie nie gelesen, da mich das Thema auf Anhieb so gar nicht interessiert hat. Nun erschien das Buch in neuer Ausgabe als Taschenbuch und mit so einigen Büchermenschen durfte ich das Buch in einer gemeinsamen Leserunde lesen. Ganz an mir vorbei gegangen ist es, dass die Geschichte abwechselnd immer wieder in Salzburg spielt, was mich natürlich sofort riesig gefreut hat. Meine Neugierde war nun doch geweckt und meine Sorge, dass mir die Geschichte zu geschichtlich und historisch wird, war umsonst.

Wieder ein so angenehm zu lesender Schreibstil, der mich nur so durch die Seiten fliegen hat lassen. Wie schön erwähnt, wechselt sich die Geschichte zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit ab. Wir befinden uns anfangs gleich in Salzburg, März 1913. Otto Witte wird in eine Irrenanstalt eingewiesen, weil er steif und fest behauptet, König von Albanien gewesen zu sein. Der junge Doktorand Alois Schilchegger ist von diesem Mann fasziniert und nimmt sich seiner an. Er lässt sich von Otto seine Geschichte erzählen und so beginnt das Abenteuer rund um den König von Albanien. Ob Otto all das tatsächlich erlebt hat, erfährt ihr natürlich nach und nach.

Dienstag, 19. März 2024

Rezension: Clara und die Poesie des Lebens von Stéphane Carlier

© C. Bertelsmann Verlag
Man verliebt sich immer in die Person, die unerreichbar ist, eben weil sie unerreichbar ist. - Seite 88

Inhaltsangabe:

Als Friseurin hört sich Clara jeden Tag geduldig die Geschichten ihrer Kundinnen an. Zu Hause hat sie einen Freund und eine Katze, die sich partout nicht streicheln lassen will. Eines Tages vergisst ein Fremder im Friseursalon, dem sie davor noch die Haare geschnitten hat, sein Buch. Marcel Proust. Clara kann so gar nichts mit Literatur anfangen. Sie beginnt das Buch allerdings dennoch zu lesen und liest, und liest, und liest. Seite für Seite, bis sie es tatsächlich ausgelesen hat. Proust und dessen Geschichte löst etwas in ihr aus und ihr ganzes Leben wird so richtig über den Haufen geworfen.

Bild- und Zitatrechte: C. Bertelsmann Verlag. Aus dem Französischen von Lina Robertz.

Meine persönliche Meinung:

Ein nettes dünnes Büchlein, mit einem sehr lieben Klappentext, dass man auch wirklich schnell gelesen hat. Für mich war "Clara und die Poesie des Lebens" ein perfekter Snack für zwischendurch. Wunderbare Illustrationen schmücken die gerade einmal 200 Seiten so richtig aus.

Mit Proust habe ich ebenfalls so gar nichts am Hut, gebe ich zu - habe ich auch noch nie gelesen. Der Autor hat mich mit diesem Roman rund um Clara dennoch neugierig gemacht. Ob ich mich jemals an Proust wagen werde, weiß niemand, aber vielleicht finde ich dennoch einmal die Zeit und Muße, zu einem Buch von ihm zu greifen.

Warum stört sie die Abwesenheit eines Menschen, dessen Gegenwart ihr lästig war? Warum tut es weh, ihn nicht mehr bei sich zu haben, obwohl sie ihn doch gar nicht mehr wollte? Was genau fehlt ihr eigentlich? Sie will ihn ja nicht mal wirklich zurück. Liebe ist nicht immer Liebe. Und wenn sie geht, verschwindet sie nicht. - Seite 135

Montag, 19. Februar 2024

Rezension: Die Einladung von Sofia Slater

© Goldmann Verlag
Inhaltsangabe:

Es soll die Silvesterparty des Jahres werden. Auf einer abgelegenen Insel in Schottland. Eine Gruppe von Fremden wird zu dieser glamourösen Party eingeladen. Statt des erwarteten herrschaftlichen Anwesens finden sie ein verfallenes Herrenhaus vor. Die Gäste merken sehr schnell, dass hier etwas so gar nicht stimmt. Unklar ist auch, wer das Fest organisiert und die Einladungen verschickt hat. Sie sitzen hier fest, denn das nächste Boot zum Festland kommt erst nach den Feiertagen wieder vorbei. Handys haben keinen Empfang. Die Gruppe ist von der Welt abgeschnitten. Bereits am nächsten Morgen wird eine von ihnen tot aufgefunden. Unter den verbliebenen Gästen macht sich die Angst breit. 

Aus dem Englischen von Sabine Hübner.

Meine persönliche Meinung:

Ein Silvester-Thriller, perfekt für Silvester. Somit war dieses Buch auch mein erstes gelesenes Buch im Jahr 2024. Ein doch relativ dünner Thriller, mit gerade einmal 270 Seiten. Ich war dann doch ein wenig skeptisch und habe mich gefragt, ob man tatsächlich alles, was einen Thriller ausmacht, in nur so wenigen Seiten hineinpacken und damit auch überzeugen kann. Schlussendlich war ich dann doch positiv überrascht, auch wenn mir die Story, trotz allem, doch sehr schnell und zackig vorangegangen ist.

An so einigen Stellen dachte ich stets, den Mörder, der auf dieser Party sein Unwesen treibt, zu kennen. Allerdings habe ich mich stets geirrt und wusste nicht so recht, wo mich all das hinführen wird. Spricht definitiv für das Buch. Sofia Slater hat einen unglaublich tollen und spannenden Schreibstil. Ich habe "Die Einladung" regelrecht inhaliert und konnte es nur schwer zur Seite legen. Dank der kurzen Kapitel hat man auch dauernd das Gefühl, weiterlesen zu müssen. Kapitel für Kapitel, geht doch ganz schnell! Tolle Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Und doch hat man stets das Gefühl, dass sich die Geschichte ein wenig zu schnell fortbewegt. 100 Seiten mehr hätte dem Buch sehr gutgetan. Auf 270 Seiten wurde einfach alles hineingepresst und die Geschichte bewegt sich unglaublich rasant voran. Mich hat dies ein wenig gestört, da mich die Story wirklich interessiert und gepackt hat. Kaum hat man allerdings zu lesen begonnen, ist man auch schon wieder damit fertig.

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